Einleitung zu Partner



Die Partner oder Partnerinnen sind massiv mitbetroffen, wenn es um die Verarbeitung des sexuellen Missbrauch geht, denn auch sie müssen mit den schwerwiegenden Folgen des Missbrauchs leben.

Partner stehen oft hilflos und verwirrt mitten in einem Orkan der Gefühle, werden mitgeschleift durch Höhen und unsagbare beängstigende Tiefen, und wissen nicht, wieso. Und so ist es verständlich, dass auch der Partner oder die Partnerin der/des Betroffenen Hilfe von außen braucht. Zunächst ist es wichtig, den Grund überhaupt zu kennen.

Es gibt durchaus Möglichkeiten, sich an anderen Stellen über den Missbrauch und seine Auswirkungen zu erkundigen z.B. durch Internet und Bücher, so manches wird dann mit Sicherheit verständlicher.

Für beide, Opfer und Partner, ist das gegenseitige Verständnis und die heilende, entlastende und erlösende Wirkung des Redens sehr wichtig. Ist eine Qual erst einmal ausgesprochen, ist sie mit Hilfe der Worte nach außen gebracht, kann sie innen nicht mehr zerstörerisch wirken und außen in Ruhe betrachtet werden. Ein Patentrezept, eines schnell heilenden Seelenbalsam, gibt es leider nicht.

Die Heilung ist ein sehr mühsamer Weg und die Begleitung auch. Ohne Einfühlungsvermögen, Selbstbewusstsein, Geduld, ja, auch Humor und vor allem die Kenntnis der eigenen Grenzen hat der Partner wenig Chancen, den betroffenen Menschen wirklich " Verbündeter " zu sein, ihn zu unterstützen, ohne sich dabei selbst zu verleugnen. Das Gefühl helfen zu wollen, aber einfach nur hilflos dazustehen, weil man einfach nicht weiß, was jetzt richtig und was falsch ist, kann für den Partner belastend sein. Verbündeter sein ist nicht einfach. Man muss sich nicht nur in besonderem Maße um jemanden kümmern, sondern darf sich selbst dabei auch nicht vergessen.


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